DevOps vs. Platform Engineering: Ein weiterer Trend oder das nächste große Ding?
Platform Engineering wird nicht nur als der nächste Trend “nach” DevOps betrachtet. Vielmehr jedoch ist die Entwicklung oder Bereitstellung von internen Plattformen, die von Teams genutzt werden können, um die Effizienz bei der Entwicklung und Bereitstellung von Anwendungen zu verbessern. Entwickler dürften über diese Tatsache glücklich sein, da sie im Fokus der technischen Veränderung stehen und ihre Bedürfnisse das Zentrum der Entscheidungen bilden. Projektmanager und Entscheider wiederum dürften ebenso fasziniert von diesem neuen Ansatz sein, da hier scheinbar eine Möglichkeit gefunden wurde, die Produktivität weiter zu steigern.
DevOps Prozesse, Tooling und Kultur
Bei ATIX verstehen wir die Bedeutung von Geschwindigkeit, Sicherheit und Kultur in der Softwareentwicklung. Gemeinsam steigern wir die Effektivität von Teams und die Produktqualität. Effizientere Prozesse und eine schnellere Time-to-Market.
So… DevOps is dead?
Heißt dies nun, dass das Thema DevOps erledigt ist und wir im Platform Engineering unser Glück finden werden? Die Antwort hierauf ist ein klares und eindeutiges: “Es kommt darauf an…”.
Genauso wie DevOps nicht tot ist, es wahrscheinlich niemals sein wird, birgt Platform Engineering neben großartigen Chancen und einer wünschenswerten Developer-Experience auch das Risiko, Menschen und Organisationen von ihren eigentlichen Zielen abzuhalten. Denn wie wir bereits bei Kubernetes gesehen haben, kann es gängige Praxis sein, organisatorische oder prozessuale Probleme oder Unzulänglichkeiten in Code und Infrastruktur mit einem neuen Tool zu bekämpfen.
Wer DevOps als Trend oder Tool begreift, für den ist DevOps wahrscheinlich wirklich beerdigt. Die Mehrheit begriffen, dass DevOps viel mehr bedeutet als Automatisierung, das Messen von DORA-Metriken oder der Lean Gedanke. Der größte Gewinn, der von DevOps erzielt werden kann, ist zweifelsohne der kulturelle Wandel. Neben der Verbesserung der Kommunikation in und zwischen Teams geht es hier insbesondere um Umgang mit Fehlern, welche nicht mehr versteckt werden müssen, sondern als Potenzial zur Verbesserung begriffen werden. Wenn diese Kultur wirklich in Unternehmen etabliert und gelebt wird, dann gibt es auch kein Zurück mehr und DevOps wird bleiben, wo es ist: im Kopf, und nicht in Prozessen oder Buzzword-Präsentationen.
So… Platform Engineering = The next big thing?
Die Cloud Native Computing Foundation beherbergt mittlerweile einige großartige Projekte zum Thema Platform Engineering wie Backstage und Crossplane, die sehr vom aktuellen Trend getrieben sind, aber natürlich enorme Potenziale für die moderne IT-Infrastruktur und die Developer-Experience bieten. Auch hier, wie bei DevOps, gibt es viele Möglichkeiten, die eigenen Kapazitäten zu steigern und zu profitieren. Und auch hier, genau wie bei DevOps, gibt es ebenso viele Optionen, sich und seinen Teams das Leben schwerer zu machen, als es vorher war. Bevor Platform Engineering eingeführt wird, sollte zunächst die Frage beantwortet werden: warum eigentlich? Werfen wir erneut eine Technologie auf ein Problem, das wir mit Kultur oder Kommunikation lösen müssten? Wollen wir versuchen, auf den nächsten Trend aufzuspringen, um Kosten zu verringern? Dann ist Platform Engineering vielleicht nicht die Lösung.
Wollen wir aber eine Plattform bieten, die unseren Entwicklern anbieten können und deren Overhead bei beispielsweise neuen Projekten zu verringern? Wollen wir hierfür automatisierte Test- und Entwicklungsumgebungen bereitstellen? Dann ist Platform Engineering wahrscheinlich ein Teil der Lösung.
Abschließend ist zu dieser Thematik der BlogPost von Giulio Roggero, CTO bei Mia-Platform, zu empfehlen. Dieser schlägt bereits ein neues Paradigma vor, welches er Platform Engineering ++ getauft hat.
Vincent Welker
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